Aspekte der Metakrise

Was meinen wir, wenn wir von einer Metakrise sprechen?

Die Metakrise ist eine vielfache, sich überschneidende und miteinander verbundene globale Krise.

Terry Patten beschrieb es so: Die Metakrise ist ein einziges Phänomen.
Wir betrachten sie vielleicht als ökologische Krise. Wir betrachten sie vielleicht als psychologische oder spirituelle Krise. Wir betrachten sie vielleicht als kulturelle Krise, als Zusammenbruch der Gemeinschaft, Familie usw. Wir betrachten sie vielleicht als Regierungs-, Wirtschafts- und Finanzkrise. Und sie ist all das. Aber sie lässt sich nicht auf einen Aspekt davon reduzieren. Deshalb ist sie eine Metakrise.“

Zak Stein (Transformationsforscher und Mitbegründer des Consilience Project) beschreibt die Metakrise so: 

„Es gibt eine Vielzahl von Krisen, die zunehmend öffentliche Aufmerksamkeit erregen, unter anderem die ökologische, wirtschaftliche, migrations-, geopolitische und Energiekrise. Aber es gibt auch eine unsichtbare Krise, die sich in unseren eigenen Köpfen und Kulturen abspielt und die viel weniger Beachtung findet: Die Metakrise, die damit zu tun hat, wie Menschen sich selbst und die Welt erleben. Es handelt sich um eine allgemeine Bildungskrise, die eine Reihe zusammenhängender psychologischer Dynamiken beinhaltet; Systeme und Gesellschaften sind in Schwierigkeiten, aber es ist die Psyche – der Mensch an sich –, der sich in der größten Notlage befindet.“ 

Und Jonathan Rowson (Mitbegründer von Perspectiva) schreibt:

„Die Metakrise ist die zugrunde liegende Krise, die eine Vielzahl von Krisen antreibt. (…) 
Wir müssen besser verstehen, wer und was wir individuell und kollektiv sind, um unser Handeln grundlegend ändern zu können.“


Zack Stein beschreibt die vier Ebenen der Metakrise: 

  1. Verständnis-Krise – Was geschieht gerade?

„Verwirrung auf der Ebene des Verständnisses der Natur der Welt. Menschen haben Schwierigkeiten, Wahrheit zu finden und sind nicht in der Lage, die zunehmende Komplexität zu verstehen.“

  1. Handlungskrise – Sind wir fähig zu handeln? Wie? 

„Unfähigkeit auf der Ebene, die Welt intelligent zu beeinflussen. In allen gesellschaftlichen Positionen und Arbeitsfeldern sind Einzelpersonen zunehmend nicht in der Lage, sich in dem Maße an der Problemlösung zu beteiligen, wie es für eine weitere soziale Integration erforderlich ist.“

  1. Legitimations-Krise – Wer sollte etwas tun? Mit welcher Legitimation? 

„Inkohärenz auf der Ebene kultureller Vereinbarungen. Politische und bürokratische Machtinstanzen rechtfertigen kein Vertrauen mehr in ihre Autorität.“

  1. Bedeutungskrise – Worum geht es wirklich? Was ist der Sinn all dessen? 

„Unechtheit auf der Ebene persönlicher Erfahrung. Menschen aus allen Gesellschaftsschichten stellen den Sinn ihrer Existenz, die Güte der Welt und den Wert von Ethik, Schönheit und Wahrheit in Frage.“

Mehr darüber findet sich auf der Webseite von Kyle Kowalski „Sloww“, mit sehr detaillierten Informationen und einem Überblick der Konzepte zur Metakrise.